Fotostrecke: Spektakuläre Alarmübung – Feuerwehr Leonberg übt die Eisrettung unter Einsatzbedingungen 15.01.2024
LEONBERG: Die Freiwillige Feuerwehr Leonberg stellte am Abend des 15.1.2024 bei einer spektakulären Alarmübung ihr Leistungsvermögen und die Funktionalität ihres Einsatzkonzepts „Eisrettung“ unter Beweis. Um kurz nach 19 Uhr löste die Integrierte Leitstelle Böblingen die Funkmeldeempfänger der Abteilungen Innenstadt und Warmbronn aus. Auf den Displays der Alarmempfänger stand als Einsatzgrund „Person in Eis eingebrochen“, als Einsatzort wurde der Hedersbachsee angezeigt. Der kleine Weiher liegt unweit des Glemseck und ist nur über einen schmalen, am gestrigen Tag verschneiten, Waldweg erreichbar. Anlass der Alarmübung, von der nur drei Feuerwehrangehörige wussten, war die Überprüfung des Einsatzkonzepts „Eisrettung“, welches die Feuerwehr Leonberg in den letzten beiden Jahren erarbeitet hatte.
Da sich im erweiterten Einsatzgebiet der Leonberger Feuerwehr rund ein Dutzend verschiedener Wasserflächen befindet, machten sich die Verantwortlichen der Wehr Gedanken darüber, wie im Falle eines Eisunfalles schnellstmöglich Hilfe geleistet werden kann. Das so entstandene Einsatzkonzept sieht vor, dass im Einsatzfall die schon erwähnten Abteilungen Innenstadt und Warmbronn gemeinsam alarmiert werden. Für beide Standorte wurden spezielle Eisrettungsanzüge und Schleifkorbtragen beschafft, die mit weiterem Zubehör griffbereit in der Fahrzeughalle lagern. Um im Einsatzfall in kürzester Zeit Abrücken zu können und die Einsatzstelle möglichst schnell zu erreichen, rücken von beiden Wachen zwei Einsatzfahrzeuge auf Transporter-Basis als erste Einsatzmittel aus. Von der Innenstadtwache wird der Vorausrüstwagen besetzt, die Abteilung Warmbronn verwendet den Mannschaftswagen. Die Besatzung besteht bei beiden Fahrzeugen lediglich aus drei Mann, von denen sich der Eisretter schon in der Fahrzeughalle mit dem Eisrettungsanzug ausrüstet. Durch die Besetzung mit nur drei Einsatzkräften und die Verwendung der schnellen und wendigen Transporter wird gewährleistet, dass die Hilfe an den oft schwer erreichbaren und entlegenen Einsatzstellen in schnellstmöglicher Zeit geleistet werden kann. Dass dieses Konzept durchdacht ist und funktioniert, wurde am gestrigen Abend unter Beweis gestellt. Keine zehn Minuten nach der Alarmierung erreichten der Vorausrüstwagen und der Mannschaftstransporter die im verschneiten Wald liegende Einsatzstelle und wurden von einem aufgeregten „Passanten“ in die Lage eingewiesen. Diese stellte sich wie folgt dar: Auf dem Weiher war eine Person im Eis eingebrochen und hielt sich an der Bruchkante fest, eine zweite lag flach auf der Eisfläche und drohte ebenfalls einzubrechen. Umgehend begaben sich die beiden Eisretter mit den Schleifkorbtragen auf die zugefrorene Fläche, sodass knapp fünf Minuten nach dem Eintreffen beide Patienten gesichert werden konnten. Wenige Augenblicke später war die eingebrochene Person aus dem eisigen Wasser gerettet und wurde, wie die auf dem Eis liegende, mit Hilfe der Schleifkorbtrage ans Ufer gezogen. Dort waren inzwischen weitere Kräfte mit den ebenfalls ausgerückten Großfahrzeugen eingetroffen und unterstützten die Ersteinsatzkräfte tatkräftig bei der Menschenrettung. Als abschließende Maßnahmen wurden beide Patienten dem Rettungsdienst zur weiteren „Versorgung“ übergeben. Bei der anschließenden Nachbesprechung zeigte sich der Kommandant der Feuerwehr Leonberg, Wolfgang Zimmermann, sehr zufrieden mit dem Ablauf der unangekündigten Alarmübung. Er dankte allen eingesetzten Einsatzkräften die durch ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Tatkraft unter Beweis gestellt hätten, dass das Einsatzkonzept „Eisrettung“ funktioniere und damit einem Verunfallten schnellstmöglich Hilfe geleistet werden könne.