LUDWIGSBURG: Um 9.36 Uhr ging der Anruf ein: Ein Spaziergänger glaubte, im Wasser auf Höhe der Schiffsanlegestelle Poppenweiler eine Jacke treiben gesehen zu haben. Eine treibende Person konnte nicht ausgeschlossen werden. Daraufhin habe man sich entschieden, das „große Programm zu fahren“, so Polizeisprecher Stefan Hermann im Gespräch mit unserer Zeitung. Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) rückten aus. Bei der Suche konnte die türkis-lilafarbene Jacke, die der Anrufer zuvor im Fluss gesichtet hatte, tatsächlich geborgen werden.
Die Personensuche blieb an diesem Vormittag allerdings ohne Ergebnis. „Die Schleusen wurden verständigt“, sagte Hermann zum weiteren Vorgehen der Einsatzkräfte.
Die Geschichte um die türkis-lilafarbene Jacke ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Das Fundstück wurde der Kriminalpolizei übergeben. Die arbeitet sich nun durch eine Liste von Vermisstenfällen aus dem Kreis Ludwigsburg. Könnte die Jacke zu einer der vermissten Personen passen? Das müsse nun sorgfältig abgeklärt werden.
Im Neckar gibt es allerhand Treibgut, der sich tonnenweise vor dem Wehr in Poppenweiler sammelt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt gibt jedes Jahr rund eine Million Euro dafür aus, um den Müll, der sich vor der Schleuse ansammelt, herauszufischen. Bauholz, Autoreifen, Fahrräder und Plastikmüll sind auf dem Fluss an der Tagesordnung. Eine einzelne treibende Jacke hingegen ist eher untypisch, daher auch der große Suchaufwand.